Kinsky

Österreichischer Rundfunk 2009

Rupert Henning im Hörspielstudio

Mit: Rupert Henning
Regie: Alice Elstner

Der Mann mit dem klingenden Namen hat tatsächlich alles erlebt. Er war Broker in New York und mit Anfang zwanzig bereits Millionär. Er schlief wenig, er hielt sich mit Drogen fit, verschliss Frauen wie Kunden und stürzte, wie könnte es anders sein, ab. Die Welt sieht der junge Mann mit aristokratischem Familienhintergrund als Kampfzone. Nur die Besten, die Härtesten und die Raffiniertesten überleben, setzen sich durch. Nach dem Kollaps der Börsen macht er dunkle Geschäfte mit Geheimdiensten, verschiebt Waffen und liefert schließlich Spielautomaten nach Serbien.

ORF



lichtstunden

Bayerischer Rundfunk 2002

©Paul Divjak

Mit: Jens Harzer
Regie: Christiane Klenz
Musik: Two Lone Swordsmen, Pimui, Pan Sonic ua.

‘lichtstunden’ beschreibt das Warten auf den Tod. Ein junger Mann versucht sich,
angesichts des zunehmenden Verfalls mit Hilfe der Sprache an Geschichten und
Situationen aus seinem Leben festzuhalten. Doch seinen Erinnerungen wohnt eine
Flüchtigkeit inne, die der Unlogik von Träumen oder der Abstraktion von
Kameraeinstellungen ähnelt: fiebrige Fernsehbilder, durch die man vom
Krankenbett aus zappt. Nur noch die eigene Stimme scheint Halt zu bieten.
Der Erzähler beharrt auf einzelnen Wörtern und Wendungen, erinnert sich an
Filmsequenzen, schließlich nur noch einzelne Bilder; viele angefangene Geschichten,
aber keine Biografie. — mehr —


Soloflug

oder: Wie sieht Selbstvertrauen heute eigentlich von Innen aus?

“das imaginäre hat alles im griff…”

die protagonisten (ein star-autor, ein bühnenarbeiter, eine schwangere, und eine frau auf dem balkon) setzen sich im leeren raum/in einer leeren dimension immer wieder auf´s spiel; proxemik und kinesik sind starken (stimmungs-)schwankungen unterworfen. gänge werden probiert, verworfen, abgebrochen, neu begonnen und (in variationen) wiederholt. haltungen werden verändert; hinken, stocken, stottern. das sprechtempo transportiert die dahinter liegenden emotionen 1:1, es prägt die plansequenzen.

alles in allem nehmen ausweglose bewegungen durch einschliessungsmilieus verschiedenster ausprägung form an. zwischen dämmerzustand und wachheit, unterwegs durch die ruinen der repräsentation. das glück ist ein vogerl, und “identität” ein hohler begriff. — mehr —


Sofa Surfen

Theaterstück

i want to be ©Paul Divjak„Die Charaktere sind in der Zeit mental unterwegs in Richtung Stillstand. 
Eine Art Schwebezustand liegt über allem. Immer wieder tun sich Leerstellen auf.“

sofa surfen kann als zeitgenössische Variation auf Frank Wedekinds ‘Frühlings Erwachen’ gelesen werden. In sehr persönlichen, assoziativ durch Sprache und Musik erzeugten ‘Wahrnehmungsräumen’ träumen Divjaks ‘Sofa Surfer’ nicht nur von der Attraktion des jeweils anderen Geschlechts, sondern artikulieren auch und vor allem ihre Sehnsucht danach, ‘jemand’ oder ‘etwas’, statt ‘niemand’ und ‘nichts’ zu sein. 
Einen Ausweg aus diesem Zustand der Isolation könnte ‘Zweisamkeit’ bringen, aber alle Versuche der Kontaktaufnahme zu Anderen enden in der Unfähigkeit, sich mitzuteilen. 
Die Protagonisten bleiben für sich, in ihren, den anderen unzugänglichen Räumen und Welten. — mehr —