KORYPHÄENKILLER

Oder: Wir steigern unser Seinsformat zu größerer Medienöffentlichkeit

„Es liegt an uns, Neurotransmitter und Investitionsgelder in Umlauf zu bringen.”

Ein TV-Psychotalk, eine Show-Therapie: Prominente Männer unter sich.
Ein Starregisseur und sein Therapeut im Gespräch über größere und kleinere mentale Baustellen – vor dem Hintergrund von Selbst- und Marktwert, Neoliberalismus und Depression.
Dem Stück koryphäenkiller liegt Shakespeares Sturm als assoziative Schablone zugrunde: Die zwei Protagonisten sind gleichsam Gestrandete. Auf der Insel des Medialen wiederholen sie naive Gesten, verloren in der Enge ihrer inneren Logik und der des Systems.

Uraufführung: Schauspielhaus Wien
Regie: Paul Divjak
Mit: Beatrice Frey, Susi Stach
Produktionsberatung: Jeanette Müller
Assistenz: Walter Schorn
Video: buero hasenzagl



lichtstunden

Bayerischer Rundfunk 2002

©Paul Divjak

Mit: Jens Harzer
Regie: Christiane Klenz
Musik: Two Lone Swordsmen, Pimui, Pan Sonic ua.

‘lichtstunden’ beschreibt das Warten auf den Tod. Ein junger Mann versucht sich,
angesichts des zunehmenden Verfalls mit Hilfe der Sprache an Geschichten und
Situationen aus seinem Leben festzuhalten. Doch seinen Erinnerungen wohnt eine
Flüchtigkeit inne, die der Unlogik von Träumen oder der Abstraktion von
Kameraeinstellungen ähnelt: fiebrige Fernsehbilder, durch die man vom
Krankenbett aus zappt. Nur noch die eigene Stimme scheint Halt zu bieten.
Der Erzähler beharrt auf einzelnen Wörtern und Wendungen, erinnert sich an
Filmsequenzen, schließlich nur noch einzelne Bilder; viele angefangene Geschichten,
aber keine Biografie. — mehr —