„Die Charaktere sind in der Zeit mental unterwegs in Richtung Stillstand. Eine Art Schwebezustand liegt über allem. Immer wieder tun sich Leerstellen auf.“
sofa surfen kann als zeitgenössische Variation auf Frank Wedekinds ‘Frühlings Erwachen’ gelesen werden. In sehr persönlichen, assoziativ durch Sprache und Musik erzeugten ‘Wahrnehmungsräumen’ träumen Divjaks ‘Sofa Surfer’ nicht nur von der Attraktion des jeweils anderen Geschlechts, sondern artikulieren auch und vor allem ihre Sehnsucht danach, ‘jemand’ oder ‘etwas’, statt ‘niemand’ und ‘nichts’ zu sein. Einen Ausweg aus diesem Zustand der Isolation könnte ‘Zweisamkeit’ bringen, aber alle Versuche der Kontaktaufnahme zu Anderen enden in der Unfähigkeit, sich mitzuteilen. Die Protagonisten bleiben für sich, in ihren, den anderen unzugänglichen Räumen und Welten.
Uraufführung: Burgtheater/Kasino, Wien
Regie: Johanna Grilj
Mit: Stefanie Dvorak, Nicola Kirsch, Nick Monu, Robert Reinagl ua.